TuS 04 überrascht FC Bienwald Kandel und die Zuschauer mit einem 4:1-Sieg – Sergen Tok trifft zweimal, Dennie Reh wichtiger Vorarbeiter
von Peter Knick
Der Verbandsligist TuS 04 Hohenecken scheint in der Abstiegsrunde fehl am Platz zu sein. Diesen Eindruck konnte man am Samstag in der Heimpartie des TuS 04 gegen den FC Bienwald Kandel gewinnen. Derart überzeugend setzte sich das Team von Benny Hassenfratz da mit 4:1 durch und eroberte drei wichtige Punkte im Kampf um den Ligaver-bleib.
Wie schon in den anderen Partien nach der Winterpause präsentierten sich die Hohenecker auch im Auftaktspiel zur Abstiegsrunde als eine spielstarke Einheit mit einem ausgeprägten Tordrang. Letzterem ließen sie gegen die physisch starke Bienwald-Truppe freien Lauf und trafen viermal. Damit summieren sich die Treffer des TuS 04 Hohenecken aus den letzten beiden Spielen der Gruppe I und der Partie gegen Kandel auf eindrucksvolle 14.
Welch ein Unterschied zu den 14 Gruppenspielen davor. Da brachte es die in jener Saisonphase noch abschlussschwache Elf nur auf 14 Tore. Coach Benny Hassenfratz hat seinen Spielern in der Vorbereitung auf den entscheidenden zweiten Saisonteil offensichtlich das Toreschießen beigebracht.
Gleich zweimal setzte sich gegen Kandel Sergen Tok als Torschütze in Szene. Hatte der technisch versierte Stürmer in den Ligaspielen vor der Winterpause oft beste Torchancen ausgelassen, zeigte er sich am Samstag so, als hätte es diese Zeit der Torflaute nie gegeben. Eine Erklärung dafür, warum er jetzt trifft, konnte Sergen Tok nach dem Spiel nicht geben. „Es läuft einfach“, sagte der 25-Jährige mit strahlendem Gesicht.
Die Selbstverständlichkeit, mit der er seine beiden schönen Tore erzielte, lässt aber auf ein großes Selbstvertrauen schließen. Bei seinem ersten Treffer umkurvte er in der 58. Minute die gegnerischen Abwehrspieler wie Slalomstangen und krönte sein Solo mit dem Tor zum 2:0. Seinen zweiten Treffer erzielte er auch nach einem sehenswerten Alleingang. Diesmal traf er aber nicht wie bei seinem ersten Tor mit rechts, sondern mit links. Damit machte er in der 77. Minute den 4:1-Sieg seiner Mannschaft perfekt.
Eine besondere Rolle spielte bei diesem bemerkenswerten Auftritt der Hohenecker Dennie Reh. Er lenkte das Spiel der Seinen und setzte mit seinen langen präzisen Bällen immer wieder seine Mitspieler gut in Szene. Und einen Treffer erzielte er auch, zu dem er selbst die „Vorarbeit“ geleistet hatte. Nachdem Dennie Reh den Ball hoch in den gegnerischen Strafraum getreten hatte, unterlief dem Kandeler Innenverteidiger Dominik Steinel ein Handspiel. Den verhängten Elfmeter verwandelte Dennie Reh sicher zum 1:0 (17.).
Damit beendete er eine für sein Team schwierige Phase. Waren die Gäste doch in der ersten Viertelstunde recht energisch zu Werke gegangen und auch zu Torchancen gekommen. „Am Anfang haben wir etwas nervös gespielt“, bemerkte später Coach Benny Hassenfratz, dessen Team mit zunehmender Spielzeit immer mehr an Selbstvertrauen gewann.
Etwas zu sorglos zeigten sich die technisch besseren und über mehr Spielwitz verfügenden Hohenecker allerdings in der 65. Minute. Mit 2:0 führend, ließen sie sich da klassisch auskontern und kassierten einen Gegentreffer. Aber die Hoffnung der Gäste, dem Spiel noch eine Wende geben zu können, währte nicht lange. Traf doch Dennis Leist in der 73. Minute zum 3:1. Nach einem Freistoß von Dennie Reh war der Ball beim dynamischen Außenstürmer Enrico Wolf gelandet, der ihn zu Dennis Leist spielte, worauf dieser mühelos aus kurzer Distanz vollstreckte.
„Wir haben da schlecht verteidigt“, bemerkte der Gästetrainer Dominik Glaser zu diesem Gegentreffer und fand, dass es seinem Team an „Kompaktheit“ gefehlt habe. Aber die Seinen hatten es auch schwer gegen diese starke Hohenecker Mannschaft, die in dieser Form eigentlich in die Aufstiegsgruppe gehörte.
Quelle
Ausgabe: Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 73
Datum: Montag, den 28. März 2022 Seite 21
TuS Hohenecken
FC Bienwald Kandel
Verbandsliga Südwest Abstiegsrunde · 01. Spieltag