Der FC Bienwald Kandel setzt ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf der Verbandsliga. Doch gewonnen hat er mit dem 2:1-Heimsieg gegen den TuS 04 Hohenecken nichts.
von Kersten Beyer
Mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg über den bis dahin in der Abstiegsrunde ungeschlagenen TuS 04 Hohenecken hat der FC Bienwald Kandel ein dickes Ausrufezeichen in der Fußball-Verbandsliga Südwest gesetzt.
Den ersten Heimdreier seit dem 1:0-Sieg über den TuS Marienborn am 31. Oktober 2021 hat sich die Weißgerber-Truppe mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung redlich verdient. Sie ging von Beginn an konzentriert zur Sache, zeigte die höhere Laufbereitschaft und agierte bissiger in den Zweikämpfen.
Die Gastgeber hatten die richtigen Lehren aus der Hinspielniederlage gezogen, bei der sie von der gegnerischen Offensivreihe gehörig durcheinandergewirbelt wurden. Die Gäste konnten während der gesamten Partie nicht einmal bis zur Kandeler Grundlinie vordringen. Ihr torgefährlicher Spielmacher Dennie Reh musste sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte holen.
Bereits nach 30 Sekunden hätte es 1:0 stehen müssen. Renaldo-Doru Balasa spielte einen langen Ball von Kapitän Yanik Wagner in die Mitte zu Maximilian Krämer, der freistehend aus kurzer Distanz an Gästekeeper Dominic Schmidt scheiterte. Eine Minute später lenkte Dominic Schmidt einen Wagner-Schuss an den Pfosten. In der 39. Minute scheiterte Krämer aus halb linker Position nach einem Balasa-Diagonalball erneut an Dominic Schmidt. Zwei Minuten später klärte er einen Kopfball von Julian Hermann. Das Leder kam halb hoch zu Balasa, der Rumäne vollendete mit einem Seitfallzieher zum 1:0 ins linke Eck.
Kandels Torwarttrainer Milan Hegler meinte zur Pause: „Wenn wir dieses Niveau halten können, gewinnen wir.“ Präsidentin Annette Jung erwartete „ganz lange und schwere weitere 45 Minuten“.
Ihre Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Eine Minute nach Wiederanpfiff erlief Krämer einen diagonalen Traumpass von Aaron Schmidt über 50 Meter. Er umkurvte den herausgeeilten Dominic Schmidt und schob den Ball zum 2:0 ins leere Tor.
Nach einer Stunde klärte Reh einen Krämer-Kopfball nach Ecke auf der Linie. Danach verlagerte sich das Geschehen mehr in die Hälfte der Gastgeber, die ihrem enormen Laufpensum Tribut zollen mussten. Trainer Marco Weißgerber reagierte und brachte in der 70. Minute mit Pascal Hüll, Yannik Berdel und Joshua Moos drei frische Kräfte.
Die Gäste konnten Kandels Abwehr nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Ihre beste Chance vergab Lars Velten, er zielte neben das Tor (84.). Zwei Minuten später hätte Aaron Schmidt die Partie entscheiden müssen, doch er zielte nach Balasa-Zuspiel über das Gehäuse. Der Anschlusstreffer durch einen Linksschuss von Enrico Wolf ins linke Eck fiel erst in der Nachspielzeit.
„Wir haben die erste Stunde regelrecht verschlafen, kamen immer einen Schritt zu spät und waren in den Zweikämpfen nicht giftig genug. Kandel wollte diesen Sieg von der ersten Minute an unbedingt und hat verdient gewonnen“, sagte Gästecoach Benny Hassenfratz. Marco Weißgerber wirkte erleichtert: „Wir sind sehr diszipliniert aufgetreten und haben hinten ganz wenig zugelassen, deshalb geht dieser Erfolg absolut in Ordnung.“
Wermutstropfen an diesem Tag war der 3:1-Sieg des ASV Fußgönheim gegen die SG Rieschweiler. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt weiterhin drei Punkte.
Quelle
Ausgabe: Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt - Nr. 107
Datum: Montag, den 9. Mai 2022, Seite 16
FC Bienwald Kandel
TuS Hohenecken
Verbandsliga Südwest Abstiegsrunde · 06. Spieltag